Eine atemberaubende Sportart!

Unterwasser-Hockey. Viele Spieler dieser spannenden Sportart behaupten: "Normal kann jeder!" Also wagen sie sich an das rasante Spiel unter Wasser, im Wissen, dass das Vertrauen in die Mitspieler und das Zusammenspiel im Team der Schlüssel zum Erfolg sind. Irgendwann muss jeder auftauchen zum atmen, damit ist ein Alleingang unter Wasser schlicht unmöglich. Auch wenn das inoffizielle Motto unseres Vereins wie folgt lautet: Atmen wird überbewertet! Ansonsten ist es fast wie bei Hockey-Arten. Mit einem Schläger bewaffnet gibt es nur ein Ziel: Der Puck muss ins Tor!

Foto: Daniela Steidl

Das klingt spannend? Dann tauch mit ab in die faszinierende Welt des Unterwasserhockeys! Hier geht's zu den Trainingszeiten.

Die Ausrüstung

Wie bei jedem anderen Sport auch braucht jeder Spieler seine eigene Ausrüstung. Wie beim Wasserball, tragen wir eine farbige Kappe (schwarz oder weiß) zur Identifikation der Teams. Der Ohrschutz aus Plastik bietet zusätzliche Sicherheit. Dazu noch einen Schnorchel mit einem Mundschutz wie beim Unterwasser Rugby. Damit man sich beim Spielen auf dem Beckenboden nicht die Hand aufschürft, gehört zur Ausrüstung auch ein Handschuh. Ansonsten hat man noch eine Taucherbrille, einen Schläger - gennant Stick - und Flossen. Auch die Sticks gibt es in zweifarbiger Ausführung.

Das Spiel

In einer Tiefe von 2 m bis 3,60 m ist verbale Kommunikation nicht möglich. Man muss daher wissen, was andere Teammitglieder denken und ihre Spielweise und -stärke kennen. Unterwasserhockey erfordert Teamgeist und Bereitschaft, sich für den anderen einzusetzen, denn jedem Spieler geht irgendwann die Luft aus. Springen wir einmal direkt in das Geschehen:

"Sticks up!"..."Go!" Je sechs Flossenpaare stoßen sich von zwei Wänden ab, die Spieler sprinten aufeinander zu, in die Mitte des Spielfeldes. Wasser spritzt, Flossen schlagen, dann tauchen sie ab. Es wird still an der Wasseroberfläche. Darunter sieht man Silhouetten von Schwimmern. Ein dichtes Gedränge, ein Knäuel von Körpern. Wo der Puck ist, kann man nur erahnen. Nach einigen Sekunden tauchen die ersten Köpfe wieder auf. Wasser spritzt aus ihren Schnorcheln, sie orientieren sich neu. Es folgen ein, zwei kräftige Armzüge, dann tauchen sie wieder ab — in das geheimnisvolle Spiel unter Wasser.

Foto: Thomas Wiese

Auf dem Beckenboden, in einer Tiefe von 2 bis 3,60 Meter ist es ruhiger. Nur Schläger, die gegen den Puck schlagen, sind zu hören. Und ab und an der Puck, der nach einem hohen, weiten Pass - genannt Flick - wieder auf dem Boden aufschlägt. Was von oben ausschaut, wie ein wildes Gedränge, folgt unter Wasser einer präzisen, taktischen Ordnung. Sechs weiße und sechs schwarze Schläger tümmeln sich in einem Abstand von maximal 3 Meter um den Puck. Spieler einer Mannschaft, auch erkennbar an den Kappenfarben weiß bzw. schwarz, teilen sich in Verteidiger und Stürmer auf; einen Torwart gibt es nicht. Zumeist wird im System "3-3" gespielt, mit 3 Stürmen und 3 Verteidigern. Am Spielfeldrand beobachten die Wechselspieler das Geschehen. Es wird, wie im Eishockey, mit fliegendem Wechsel gespielt. Anhand der auftauchenden Spieler kann man erkennen, in welchem Teil des Beckens sich die Spieler gerade befinden. Ein wettkampftaugliches Spielfeld ist zwischen 21 und 25 Meter lang und 12 bis 15 Meter breit. Plötzlich tauchen die roten Kappen der beiden Schiedsrichter auf, sie strecken beide Hände in die Höhe. Das Zeichen für ein Tor. Ein dritter Schiedsrichter am Rand gibt ein akustisches Signal bis alle Spieler unter Wasser das Signal gehört haben und auftauchen. Das Tor unter Wasser ist eine 3 m breite Metallrinne mit Rückwand und einer Schräge an der Frontseite. Spieler können den ca. 1,3 kg (±0,2 kg) schweren Bleipuck, der mit Kunststoff ummantelt ist, entweder mit dem Schläger ins Tor schieben oder aus der Distanz in die Rinne flicken.

Keine Luft zwingt zum priorisieren: erst der Puck, dann Frischluft!

Die Regeln

In aller Kürze: Unterwasserhockey ist ein Nichtkontaktsport. Das Schieben, Ziehen oder Festhalten von Spielern wird als Foul gewertet; die gegnerische Mannschaft bekommt einen Freistoß. Der Puck darf nur mit dem Schläger geführt werden. Wird er vom Handschuh, den Flossen oder dem Körper eines Spielers gebremst oder abgelenkt, gilt auch das als Foul.

Foto: Krzysztof Ignasiak

Eine Mannschaft besteht aus bis zu zehn Spielern, von denen je sechs aktiv spielen, vier stellen die fliegenden Wechselspieler.

Die neueste Ausgabe des offiziellen Regelwerks findet sich auf den Seiten der CMAS.

Unterwaserhockey in München

Der Münchner Verein.

UWH beim Münchner Hochschulsport.

Kinderhockey im DJK Sportbund München